Berufsbildungs- und Technologiezentrum: Weiterbildung für die Meisterfrauen - Bürokauffrau und Fachwirtin

5. September 2002

In drei von vier Handwerksbetrieben erfüllen die mitarbeitenden Meisterfrauen wichtige Managementaufgaben. Sie betreuen die Mitarbeiter, managen Finanzwesen und Buchhaltung und entwickeln Marketingstrategien. Zumeist sind die Meisterfrauen berufliche Quereinsteigerinnen ohne eine entsprechende berufliche Qualifikation. Hier bietet der Landesverband der Meisterfrauen im Handwerk zusammen mit der Handwerkskammer für München und Oberbayern Abhilfe: Im Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) München der Handwerkskammer für München und Oberbayern (HWK) werden Kurse zu den Abschlüssen Bürokauffrau im Handwerk und kaufmännische Fachwirtin (HWK) angeboten. Diese Kurse finden einmal wöchentlich ganztags über einen Zeitraum von je eineinhalb bis zwei Jahren statt, die Schulferien sind natürlich unterrichtsfrei. Somit sind nicht nur die Inhalte und die Art des Unterrichts praxisrelevant und modern auf die Bedürfnisse der Meisterfrauen zugeschnitten, auch die Rahmenbedingungen kommen den Frauen entgegen. 
Zusammen mit ihrem Mann übernahm Christine Hohlenburger 1997 den Malerbetrieb der Schwiegereltern. Zuständig für die kaufmännische Führung, ohne spezielle Vorbildung und als Mutter von zwei kleinen Kindern zusätzlich gefordert, wollte sie ihr Wissen verbessern, um sicherer im Umgang mit den Kunden, den Mitarbeitern, dem Steuerberater und der Bank zu werden. Sie wollte Personalabrechnungen selbst erstellen und Bilanzen lesen und vor allem verstehen können. Kurz: Sie wollte effektiver arbeiten, um den Spagat zwischen Familie und Betrieb besser zu meistern. Durch eine Informationsveranstaltung des Landesverbandes der Meisterfrauen im Handwerk Bayern e.V. wurde sie auf das kaufmännische Bildungskonzept speziell für die mitarbeitenden Frauen im Handwerk aufmerksam. Im angebotenem Orientierungsseminar wurde in persönlichen Beratungsgesprächen ihr individueller Bildungsplan erarbeitet. Dort fiel die endgültige Entscheidung, zunächst die Bürokauffrau zu "machen" und dann die kaufmännische Fachwirtin (HWK). "Keinen Tag habe ich es bereut, mich für diese Ausbildung entschieden zu haben," erklärt Christine Hohlenburger. "Der handlungsorientierte Unterricht ermöglichte uns, das Gelernte gleich zu Hause umzusetzen und auszuprobieren. Tauchten in den Betrieben Probleme auf, wurden gemeinsam Lösungen erarbeitet. Von den Dozenten wurden viele Beispiele aus der Praxis für den Unterricht verwendet, so konnte sich jeder genau den Ablauf vorstellen." Sonja Rüter-Schäff, Frau eines Zimmermeisters und Mutter von vier Kindern, besucht derzeit den Kurs zur "kaufmännischen Fachwirtin (HWK)". Sie ist vom Bildungskonzept für Meisterfrauen begeistert: "Der größte Vorteil für mich besteht darin, dass ich das erlernte Wissen gleich im eigenen Betrieb und somit in EURO umsetzen kann- und das finden auch meine Familie und mein Mann ganz toll!" 
Frauen, die an dieser kaufmännischen Aus- und Weiterbildung, die im Oktober 2002 beginnt, interessiert sind, können sich an den Landesverband der Meisterfrauen im Handwerk Bayern e.V., Tel. 089/7855161, oder an das Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer für München und Oberbayern, Tel. 089/5119-227, wenden.