Maximilian Lörzel (rechts) erklärt Präsident Georg Schlagbauer (Mitte) und Hauptgeschäftsführer Dr. Lothar Semper (links), dass Handwerk 4.0 in seinem Betrieb längst Realität ist.
Handwerkskammer für München und Oberbayern
Maximilian Lörzel (rechts) erklärt Präsident Georg Schlagbauer (Mitte) und Hauptgeschäftsführer Dr. Lothar Semper (links), dass Handwerk 4.0 in seinem Betrieb längst Realität ist.

Handwerk 4.0 bereits Realität

Betriebsbesuch bei Schröter Modell- und Formenbau
Schlagbauer: "Handwerk 4.0 bereits Realität"

17. August 2015

"Das Handwerk muss die digitale Zukunft noch stärker in den Arbeitsalltag integrieren", so Georg Schlagbauer. Beispielsweise werde der 3D-Druck schon in diversen Handwerksbranchen genutzt, etwa in der Holzbearbeitung, der Zahntechnik oder im Modell- und Formenbau. Jedoch dringe auch die Industrie mithilfe dieser Technologie immer stärker in die Einzelfertigung vor, für die das Handwerk prädestiniert ist. Als Paradebeispiel für gelebte Digitalisierung im Handwerk erlebten Handwerkskammerpräsident Georg Schlagbauer und Hauptgeschäftsführer Dr. Lothar Semper den Betrieb Schröter Modell- und Formenbau in Oberpframmern, den sie im Rahmen ihrer Sommertour durch den Kammerbezirk besuchten.

Maximilian Lörzel von der Schröter Modell- und Formenbau GmbH in Oberpframmern, in der Handwerk 4.0 längst Realität ist, zeigte die Einsatzmöglichkeiten von Rapid Prototyping, 3D- Laserscanning und 3D-Druck. Im Moment arbeiten er und sein Team unter anderem auf Hochtouren an vier Modellen für die Internationale Automobilausstellung (IAA). Weitere Einsatzfelder der knapp 40 Mitarbeiter, darunter 17 Modellbauermeister, liegen im Maschinen-, Fahrzeug- und Flugzeugbau, bei Designprozessen und medizintechnischen Anwendungen. "Handwerk und High-Tech geben sich in unserem Haus die Hand. Häufig bekommen wir den Auftrag, in nur 40 Tagen den kompletten Prototyp für ein Auto fertigzustellen – das funktioniert nur durch fächerübergreifendes, papierloses Arbeiten, mit der besten Technik und mit den besten Mitarbeitern", sagt Lörzel. Die Kombination aus Kreieren und Konstruieren sowie Arbeiten an hochmodernen Maschinen für die Autos von morgen reizen vor allem junge Menschen: "Nachwuchsprobleme und Fachkräftemangel spielen in unserem Betrieb keine Rolle, auch weil wir auf allen regionalen Ausbildungsmessen vertreten sind."

Georg Schlagbauer betonte: "Genau deshalb müssen wir am Ball bleiben und den Weg ins digitale Zeitalter im Rahmen unserer Möglichkeiten aktiv mitgestalten." Der 3D-Drucker in der Werkstatt beispielsweise müsse dort, wo es sinnvoll sei, ebenso zur Selbstverständlichkeit werden, wie Tablet-PCs im Beratungsgespräch und der digital gestützte Datenaustausch mit Industriekunden.