Kammerpräsident Franz Xaver Peteranderl mit Vizepräsidentin Carola Greiner-Bezdeka und Vizepräsident Markus Haßelbeck (vorne v.re.n.li.) sowie den Vorstandsmitgliedern Astrid Beer-Staudenhechtl, Michael Christl, Henriette Stecker, Angelika Baur-Schermbach, Martin Reiter (Mitte v.li.n.re.) und Andreas Romanow, Josef Steiner, Heinrich Traublinger, Sebastian Thrainer, Peter Heiß und Heinz Tretter (hinten v.li.n.re.).
Handwerkskammer für München und Oberbayern
Kammerpräsident Franz Xaver Peteranderl mit Vizepräsidentin Carola Greiner-Bezdeka und Vizepräsident Markus Haßelbeck (vorne v.re.n.li.) sowie den Vorstandsmitgliedern Astrid Beer-Staudenhechtl, Michael Christl, Henriette Stecker, Angelika Baur-Schermbach, Martin Reiter (Mitte v.li.n.re.) und Andreas Romanow, Josef Steiner, Heinrich Traublinger, Sebastian Thrainer, Peter Heiß und Heinz Tretter (hinten v.li.n.re.).

"Herausforderungen für das Handwerk gemeinsam meistern"Präsident Franz Xaver Peteranderl wiedergewählt

25. Juni 2019

„Die Gesamtwirtschaft schwächelt. Doch der Aufschwung im Handwerk bleibt stabil“, sagte Präsident Franz Xaver Peteranderl bei seiner Rede vor der Vollversammlung der Handwerkskammer. Es zeichne sich eine gute Halbjahresbilanz 2019 ab, auch für die kommenden Monate seien die Betriebe zuversichtlich, so Peteranderl weiter.

Bei der Reform der Grundsteuer fordert das Handwerk ein wertunabhängiges Flächenmodell. Die Aufkommensneutralität muss strikt eingehalten, gewerblich genutzte Grundstücke und Gebäude dürfen nicht höher belastet werden. Zur Flächensparoffensive der Staatsregierung sagte Peteranderl: „Durch herannahende Wohnbebauung und strengere Emissionsauflagen werden immer mehr Handwerker aus ihren Standorten verdrängt. Dringend benötigte neue Flächen zur Neugründung bzw. Betriebserweiterung werden durch die steigenden Bodenpreise unerschwinglich. Wir brauchen deshalb ein stimmiges Gesamtkonzept, das mit Flächenressourcen verantwortungsvoll umgeht, aber gleichzeitig die Entwicklungsmöglichkeiten des Handwerks nicht behindert.“ Der Präsident wies darauf hin, dass die Engpässe bei ÖPNV und Individualverkehr in der Landeshauptstadt mit erheblichen Belastungen für das Handwerk verbunden seien: „Staukosten, lange Anfahrtszeiten sowie fehlende Parkmöglichkeiten behindern unsere Betriebe.“ Erforderlich sei eine Umverteilung von Verkehrsflächen, um den Wirtschaftsverkehr wieder besser fließen zu lassen. Eine City-Maut lehnt die Handwerkskammer strikt ab.

Abschließend bedankte sich Peteranderl bei den Mitgliedern der Vollversammlung für die gute Zusammenarbeit während seiner knapp dreijährigen Amtszeit: „Ungeachtet aller weltwirtschaftlichen und europapolitischen Krisen ist es uns gelungen, das Handwerk sehr gut in der öffentlichen Wahrnehmung zu verankern.“

Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Hüpers berichtete in seiner Rede vom „erfreulichen Comeback des Meisterbriefs“. Der Gesetzentwurf zur Wiedereinführung der Meisterpflicht in den zulassungsfreien Handwerken soll noch in der Sommerpause erarbeitet und im Herbst 2019 im Bundestag beraten werden. Das Inkrafttreten des Gesetzes ist für Anfang 2020 geplant. „Wir freuen uns, dass mit dem geplanten Gesetzentwurf ein großer Fehler, der mit der Handwerksnovelle 2004 begangen wurde, korrigiert werden kann.“ Hüpers kündigte an, den weiteren Verlauf des Gesetzgebungsverfahren aufmerksam zu begleiten: „Wir müssen darauf achten, dass nicht allein die Gefahrgeneigtheit in den Mittelpunkt der Rückvermeisterung gestellt wird. Es müssen auch weitere Rechtfertigungsgründe, wie Fachkräftesicherung und Verbraucherschutz, herangezogen werden.“ Weiter kündigte der Hauptgeschäftsführer Investitionen in die Infrastruktur der Bildungszentren an, die der Handwerkskammer gehören: „Im Bildungszentrum Ingolstadt, in der Außenstelle Freising, sowie in den Bildungszentren Traunstein, Mühldorf und München laufen die Bauvorhaben auf Hochtouren.“

Bei der konstituierenden Sitzung der neuen Vollversammlung der Handwerkskammer wurde Peteranderl als Präsident im Amt bestätigt. Der selbstständige Bauunternehmer aus Garching bei München wurde 2016 erstmals zum Handwerkskammerpräsident gewählt. Als Vizepräsidenten bestätigt wurden Elektroinstallateurmeisterin Carola Greiner-Bezdeka aus Weichering bei Ingolstadt (für die Gruppe der selbstständigen Gewerbetreibenden) und der gelernte Schreiner und Bäcker Markus Haßelbeck aus Neuching (für die Gruppe der Arbeitnehmer).

Den Vorstand komplettieren als selbstständige Gewerbetreibende Angelika Baur-Schermbach (Kosmetikerin), Michael Christl (Kraftfahrzeugtechnikermeister), Peter Heiß (Dipl.-Ing., Maurer und Betonbauer), Martin Reiter (Stuckateurmeister), Andreas Romanow (Maler- und Lackierermeister) Heinrich Traublinger (Bäcker- und Konditormeister), Heinz Tretter (Zimmerermeister) und Olaf Zimmermann (Zentralheizungs- und Lüftungsbauermeister) sowie für die Arbeitnehmerseite Astrid Beer-Staudenhechtl (Friseurin), Henriette Stecker (Gebäudereinigerin), Josef Steiner (Kfz-Elektriker) und Sebastian Thrainer (Elektriker).

Als oberste Herausforderung für das Handwerk sieht Peteranderl weiterhin die Sicherung der Nachwuchs- und Fachkräfteversorgung. Ebenso gelte es, den Meistervorbehalt gegen Angriffe der EU-Kommission zu verteidigen. sowie des hohen Qualifikationsniveaus im Handwerk. Im Kammerbezirk möchte der Präsident die bereits sehr gute Zusammenarbeit mit dem Ehrenamt bzw. den Kreishandwerkerschaften weiter verstärken. Es sei wichtig, das vereinigte Europa in der Region zu leben, so Peteranderl weiter. Deshalb sei der Partnerschaftsvertrag mit den Handwerkskammern der Bretagne erneuert worden. Künftig soll der Lehrlingsaustausch ausgebaut und auch die Zusammenarbeit der Unternehmen gefördert werden. Peteranderl: „Wir müssen geschlossen auftreten, um die Herausforderungen, die auf unseren Wirtschaftsbereich in den nächsten Jahren zukommen werden, zu meistern.“

Die Handwerkskammer für München und Oberbayern vertritt gut 79.000 Betriebe mit ca. 308.000 Beschäftigten. Die Unternehmen erwirtschafteten 2018 einen Umsatz von 41,8 Milliarden Euro und investierten rund 1,1 Milliarden Euro.

 Ansprechpartner

Jens Christopher Ulrich

Stabsstellenleiter, Pressesprecher

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