Konjunkturbericht der HandwerkskammerKeine Erholung zum Jahresstart
8. Mai 2024 - Statement von Präsident Peteranderl
„Nach dem äußerst schwachen vergangenen Jahr gab es auch zum Auftakt 2024 wenig positive Nachrichten. Das Handwerk verharrt in der Krise. Die Wirtschaft in Deutschland braucht dringend Wachstumsimpulse“, sagte der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl.
Die Entwicklung der Umsätze im oberbayerischen Handwerk zeigte sich zum Jahresstart ausgesprochen schwach. Nach unseren Hochrechnungen gehen wir von einem Umsatzvolumen von rund 10,7 Milliarden Euro aus. Nominal entspricht dies einem Rückgang von knapp zwei Prozent, nach Abzug der Preissteigerung muss mit einem realen Umsatzrückgang im Bereich von über fünf Prozent gerechnet werden.
Vor allem die Krise des Bauhauptgewerbes setzt sich ungebremst fort. Auch das Ausbauhandwerk wird inzwischen nach unten gezogen. Die unternehmensnahen Dienstleister und Zulieferbetriebe leiden unter der kraftlosen Konjunktur in Handwerk und Industrie. Verbessert hat sich die Lage dagegen im Kfz-Handwerk und im Lebensmittelhandwerk. Die verbrauchernahen Dienstleister haben nach wie vor mit dem schwachen Konsumklima zu kämpfen. Hier könnte sich aber bei steigenden Reallöhnen eine Trendwende andeuten.
Zentrale Inhalte des aktuellen Konjunkturberichts der Handwerkskammer zum 1. Quartal 2024:
- 81 % der Betriebe beurteilten ihre Geschäftslage als gut oder befriedigend. Dieser Wert liegt 2 Punkte unter dem Vorjahresquartal.
- 17 % der Betriebe meldeten steigende, 43 % konstante Umsätze. Die Werte liegen 3 bzw. 2 Punkte unter dem Vorjahresquartal.
- Nach unseren Schätzungen waren Ende März rund 306.800 Personen im oberbayerischen Handwerk tätig. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Minus von gut 2.500 Personen oder 0,8 Prozent. 8 % der Betriebe meldeten einen Beschäftigungsaufbau, 25 % waren zu einem Abbau gezwungen.
- 15 % der Betriebe verzeichneten gestiegene Auftragseingänge, 49 % gleichbleibende. Die Auftragsreichweite lag bei 9,2 Wochen.
- Die Auslastung fiel gegenüber Jahresfrist leicht auf 78 %.
- Für die kommenden Monate rechneten 12 % der Betriebe mit besseren und 21 % mit schlechteren Geschäften. Damit waren die Betriebe pessimistischer als noch vor einem Jahr.