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Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft der bayerischen HandwerkskammernNeue Studie vorgelegt

Kammern kritisieren neuen Entwurf zum LEP

22. November 2012

Die bayerischen IHKs und Handwerkskammern fordern eine Überprüfung des landesplanerischen Instrumentariums. Vor allem das System der Zentralen Orte müsse überarbeitet werden. Dieses System sei zwar immer noch ein wesentliches Werkzeug, um eine flächendeckende Daseinsvorsorge in Bayern sicherstellen zu können. Doch klafften Theorie und Praxis, nach denen eine Kommune zum Zentralen Ort ernannt würde, weit auseinander. Zu diesem Ergebnis kommt eine die aktuelle Studie "Das Zentrale-Orte-System in Bayern", das die Kammern bei der Forschungsgruppe Regionalökonomie in Auftrag gegeben haben.

"Wir begrüßen, dass im Entwurf des Landesentwicklungsplanes die Zentralitätsstufen reduziert wurden", betonen Erich Greipl, Präsident des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages, sowie Heinrich Traublinger, MdL a.D., Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Bayerischen Handwerkskammern. Allerdings sei es leider versäumt worden, gleichzeitig die Einstufungskriterien inhaltlich zu überprüfen. Mit dem neuen Entwurf würde sich die Zahl der Zentralen Orte, in denen beispielsweise Einzelhandelsgroßprojekte angesiedelt werden können, von 475 auf 920 nahezu verdoppeln. "Das könnte dazu führen, dass die Flächenflut weiter zunimmt und damit die Innenstädte weiter veröden", so die beiden Präsidenten.

So ergab die Studie, dass nur knapp 40 Prozent der Zentralen Orte in Bayern derzeit ihrer Zentralität auch tatsächlich gerecht werden. Konkret erfüllen danach 300 Gemeinden, die im Entwurf des Landesentwicklungsplanes (LEP) als Zentrale Orte ausgewiesen sind, die Anforderungen überhaupt nicht. "Das heißt, dass die Anzahl Zentraler Orte in Bayern bei Weitem zu hoch ist", kritisieren Greipl und Traublinger. Ein modernes Planungssystem könne seine Aufgabe aber nur erfüllen, wenn die Kriterien verbindlich angewandt und ständig evaluiert würden.