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Handwerk fordert Umstieg auf differenzierte Lösung - Hygienekonzepte müssen anerkannt werden"Weiter so" beim Lockdown trifft viele Handwerksbetriebe hart

25. März 2021 - Statement von Präsident Peteranderl

„Vom Lockdown betroffene Handwerksbranchen und -betriebe haben viel in Hygienekonzepte investiert und stehen bereit für verantwortungsvolle Öffnungen. Das muss endlich von der Politik anerkannt und in einer differenzierten Öffnungsstrategie genutzt werden“, sagte der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl.

Kritik an erneuter Lockdown-Verlängerung

Die erneute Verlängerung des Lockdowns bis 18. April 2021, die in der Konferenz der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten Anfang der Woche beschlossen wurde, trifft viele Handwerksbranchen und -betriebe hart. Bei immer mehr betroffenen Handwerkerinnen und Handwerkern ist die Grenze des Tragbaren bereits überschritten.

Mit der Fortsetzung der Lockdown-Politik werden deshalb immer mehr betriebliche Existenzen mit ihren Arbeits- und Ausbildungsplätzen vernichtet.

Umfassender und differenzierter Ansatz notwendig

Das Handwerk fordert deshalb, gemeinsam mit zahlreichen weiteren Stimmen aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft, einen Umstieg auf ein differenzierteres und wirkungsvolleres Herangehen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Notwendig ist eine Abkehr der alleinigen Fixierung auf die 7-Tage-Inzidenz.

Stattdessen muss aus weiteren Kriterien wie beispielsweise dem R-Wert, der Belastung des Gesundheitswesens und der Verwendung von wirkungsvollen Teststrategien und Hygienekonzepten ein differenzierter und umfassenderer Ansatz genutzt werden.

Hygienekonzepte anerkennen

Gerade die ausgefeilten Hygienekonzepte, die die betroffenen Branchen gemeinsam mit den Berufsgenossenschaften ausgearbeitet und die Betriebe mit viel Geld und Aufwand eingeführt haben, müssen anerkannt und gemeinsam mit einer Teststrategie für verantwortungsvolle Öffnungen genutzt werden.

Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass der Einzelhandel kein Pandemietreiber ist, sodass handwerkliche Ladengeschäfte von Maßschneidern bis Autohäusern klare und berechenbare Öffnungsmöglichkeiten verdienen. Die Kundenfrequenz in diesen Läden ist einfach zu steuern, die Dienstleistungen können mit FFP2-Maske erbracht und die Kontakte verfolgt werden. Es wäre deshalb verantwortbar, sie geöffnet zu lassen.

Schritt in die richtige Richtung

Die bayerischen Pläne für den Einzelhandel für die Zeit nach den Osterferien gehen hier endlich einen ersten Schritt in die richtige Richtung. Und auch der Gastronomiebereich, von dem viele Betriebe des Lebensmittelhandwerks abhängen, kann mit der richtigen Test- und Hygienestrategie verantwortungsvoll geöffnet werden. 

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Ansprechpartner

Robert Fleschütz

Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik und Statistik

Telefon 089 5119-117

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