Nachhaltige Betriebsführung - Seminare für HandwerkerAn das Morgen denken

Der Begriff Nachhaltigkeit ist in aller Munde, natürlich befeuert durch die Klimadebatte. Auch Handwerksbetriebe müssen nachhaltig geführt werden. Hartmut Drexel, Leiter des Geschäftsbereichs Beratung der Handwerkskammer, erklärt im Interview mit Alexander Tauscher, was dieser Begriff in der Betriebsführung umfasst.



Wie definieren Sie Nachhaltigkeit im Handwerk?

Nachhaltigkeit ist ein Megathema im Handwerk. Die Betriebe, die sich dem Thema strategisch widmen und öffnen, haben die besten Zukunftschancen. Nachhaltigkeit umfasst Gedanken wie langfristige Betriebsplanung, wie sinnvoller Ressourceneinsatz, gesellschaftliches Engagement sowie Konstanz und Verlässlichkeit. Diese Werte sind untrennbar mit dem Handwerk verbunden und werden von unseren Unternehmern tagtäglich gelebt. Das ist für die allermeisten eine Selbstverständlichkeit, die gar nicht besonders betont wird.



Nachhaltigkeit ist auch Klimaschutz. Wie sehen Sie hier das Handwerk aufgestellt?

Nehmen wir beispielsweise den großen Bereich der energetischen Sanierung, da ist das SHK-Handwerk federführend in der Umsetzung. Energieeinsparen ist das Thema unserer Zeit im Kampf gegen den Klimawandel. Neben der Energieeinsparung geht es um Reparatur und Instandhaltung. Nachhaltig ist auch das Thema gesunde Ernährung, wenn ich an das Lebensmittelhandwerk denke. Kurz gesagt: Ohne Handwerk - keine Nachhaltigkeit!



Gerade im Lebensmittelhandwerk spielt ja die regionale Erzeugung eine wichtige Rolle…!

Hier geht es um Lieferketten und damit die Herkunft der Zutaten, der Rohstoffe. Der Metzger kann seinem Kunden genau sagen, woher das Fleisch kommt und wie die Tiere aufgezogen wurden.



Diese Themen sprechen Sie in einer großen Reihe an Workshops an. Was ist da genau geplant?

Die allermeisten unsere Handwerksbetriebe sind in puncto Nachhaltigkeit vorbildlich aufgestellt. Jetzt geht es darum, voneinander zu lernen und dies mit einer systematischen Bestandsaufnahme der Nachhaltigkeit im eigenen Betrieb sichtbar zu machen. Deshalb bieten wir in Zusammenarbeit mit der Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk (ZWH) in diesem Jahr vier Workshops an. Hier kann jeder Unternehmer sich informieren, eine Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt werden kann.



Welche Schwerpunkte sind in diesen Workshops geplant?

Wir starten im Januar mit dem Thema Prozessmanagement. Im Februar werden wir uns mit den Themen Umwelt- und Ressourcennutzung beschäftigen. Im März geht es um die Fachkräftesicherung und das Thema Arbeitnehmerrechte. Und zum Abschluss dieser Reihe werden wir uns im Mai mit dem Bereich Gesellschaft und rechtliche Auflagen auseinandersetzen.



 Audiobeitrag "An das Morgen denken"

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