CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament: Verhinderung der EU-Richtlinie zu Berufsqualifikationen

4. Juli 2002

Die CDU/CSU-Gruppe des Europäischen Parlamentes unterstützt das bayerische Handwerk in seiner Forderung, einen Richtlinienvorschlag der Europäischen Kommission über die Anerkennung von Berufsqualifikationen zu verhindern und an den derzeitigen, bewährten Regelungen festzuhalten. Der Bayerische Handwerkstag (BHT) hatte in einer Resolution dazu aufgerufen. 

Die sozialpolitische Sprecherin der CSU-Europagruppe, Dr. Gabriele Stauner, erklärte nun in einem Brief an den BHT-Präsidenten Walter Stoy, dass auch die EU-Abgeordneten der CDU/CSU "eine Nivellierung der notwendigen Berufsqualifikationen auf einem niedrigeren Niveau als dem bisherigen" befürchten. Durch diesen Richtlinienvorschlag würden die Mitgliedstaaten dazu verpflichtet, niedrigere ausländische Qualifikationsanforderungen als den eigenen gleichwertig anzuerkennen, heißt es in dem Schreiben. Die Unionsabgeordneten werden sich dafür einsetzen, dass der Richtlinienentwurf in der jetzigen Form verhindert wird. Der Bayerische Handwerkstag sieht sich hierdurch in seiner Auffassung bestätigt, wie Hauptgeschäftsführer Bernd Lenze betont. Die in der Richtlinie vorgesehenen Maßnahmen würden den überragenden Beitrag des Handwerks zur Berufsausbildung im dualen System erheblich beeinträchtigen und dem überdurchschnittlichen Qualifikationsniveau und damit auch der bewährten Qualitätsarbeit im deutschen Handwerk schweren Schaden zufügen.