
Bayerisches Handwerk fordertEnergiesicherung und Dämpfung der Energiepreise
15. September 2022 - Statement von Präsident Peteranderl
„Die Energiekrise kommt immer stärker auch im Handwerk an. Wenn der deutschen Politik etwas an seinem Handwerk liegt, dann muss es jetzt bei der Energiesicherung und den Energiekostenbelastungen gegensteuern“, sagte der Präsident des Bayerischen Handwerkstages sowie der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl.
Energiepreise gefährden Handwerksbetriebe
Die stark gestiegenen und mit Sicherheit weiter stark steigenden Energiepreise stellen die Handwerksbetriebe vor erhebliche Probleme. Für eine zunehmende Zahl von Betrieben sind die Belastungen durch die Energiekosten kaum noch zu tragen und führen immer öfter zu Existenzgefährdungen. Mit den betrieblichen Existenzen im Handwerk stehen auch Ausbildungs- und Arbeitsplätze sowie die Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft mit unverzichtbaren Produkten und Dienstleistungen auf dem Spiel.
Politik muss gegensteuern
Der Bayerische Handwerkstag hat deshalb die Politik aufgefordert, hier schnell und entschlossen gegenzusteuern. Zwei Ziele müssen erreicht werden: die Energieversorgung sicherzustellen und die aktuelle Belastung mit Energiekosten zu senken.
Energieversorgung sichern
Um die Energieversorgung zu sichern, muss diese auf eine breitere Grundlage gestellt und alle verfügbaren Energiequellen müssen auch vollumfänglich genutzt werden. Ideologische und bürokratische Hemmnisse, die einer sinnvollen Energieerzeugung bzw. -nutzung entgegenstehen, sind abzubauen. Notwendig ist auch ein schnellerer Netzausbau. Wenn die Energieversorgung glaubhaft dauerhaft gesichert werden kann, dann wird das auch dämpfende Auswirkungen auf die Energiepreise haben.
Betroffene Betriebe entlasten
Kurzfristig muss nun alles dafür getan werden, die aktuell hohen Energiepreise so gut es geht abzufedern, ohne die notwendigen Anreize zum Energiesparen zu nehmen. Das aktuelle Entlastungspaket der Bundesregierung zielt überwiegend auf Privathaushalte. Notwendig ist deshalb jetzt zeitnah der zielgerichtete Ausbau der Unterstützungsmaßnahmen auch für Unternehmen. Die richtigen Ansätze im Entlastungspaket – vor allem die Strompreisbremse auch für kleine und mittlere Unternehmen und die Ausweitung des Energiekostendämpfungsprogramms – müssen schnell so umgesetzt werden, dass auch Handwerksbetriebe sicher entlastet werden. Bei der Schaffung eines Programms für energieintensive Unternehmen, die die Steigerung ihrer Energiekosten nicht weitergeben können, müssen unbedingt auch energieintensive Handwerksbetriebe wie Bäcker, Metzger, Textilreiniger und verschiedene Metallhandwerker berücksichtigt werden. Um die Wirtschaft und die Verbraucher spürbar zu entlasten, muss eine rechtssichere und möglichst marktkonforme Lösung gefunden werden, die Strom- und Gaspreise zu dämpfen. Dazu müssen auch die zahlreichen staatlichen Bestandteile der Energiepreise, wie die Energiesteuern, spürbar gesenkt werden.