
Handwerk fordert Energiepreisentlastung jetzt
29. September 2022 - Statement von Präsident Peteranderl
„Fünf vor Zwölf ist schon vorbei. Die Bundespolitik muss jetzt sofort ein dreifaches Maßnahmenpaket liefern: zur Sicherung der Energieversorgung, zur Entlastung bei den Energiepreisen und zur gezielten Unterstützung besonders betroffener Betriebe“, sagte der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl noch einmal in aller Dringlichkeit zur aktuellen Energiekrise.
Das Handwerk fordert die Bundesregierung auf, in folgenden drei Bereichen umgehend Lösungen vorzulegen:
- Das Energieangebot muss erhöht und die Energieversorgung gesichert werden.
Dazu ist sicherlich die Energieerzeugung im Land schnellstmöglich weiter auszubauen, aber kurzfristig ist es jetzt entscheidend, den Einkauf vor allem von Gas auf sichere Grundlagen zu stellen und die vorhandenen inländischen Möglichkeiten zur Stromerzeugung vollständig zu nutzen. Ideologische und bürokratische Hürden müssen überwunden werden. Ein größeres Energieangebot wirkt auch wieder dämpfend auf die Preise. - Die Energiepreise müssen abgesenkt werden.
Die jetzt notwendige Deckelung der Energiepreise muss die Marktkräfte möglichst intakt lassen und den Anreiz zum Energiesparen erhalten. Es ist aber unumgänglich, die Belastungen durch die hohen Energiepreise schnell zu reduzieren, denn immer mehr Betriebe können diese Kosten nicht mehr stemmen. Zudem ist sicherzustellen, dass Betriebe, deren Energielieferverträge auslaufen, überhaupt noch ein Versorgungsangebot erhalten. - Besonders hart betroffene Betriebe müssen gezielt unterstützt werden.
Viele Branchen - von den Nahrungsmittelhandwerken über die Textilreiniger bis zu Metallhandwerken – sind sehr energieintensiv. Gleichzeitig sind ihre Produkte und Dienstleistungen aber unverzichtbar für Wirtschaft und Endnachfrager. Die vollständige Weitergabe der gestiegenen Preise an die Kunden ist meist nicht möglich. Zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit ist eine gezielte Unterstützung der Betriebe, deren Energiekosten besonders stark angestiegen sind, absolut geboten.