
Daten sind heute wettbewerbsrelevanter RohstoffHandwerk fordert fairen Zugang zu Datensammlungen
27. Februar 2020 - Statement von Präsident Peteranderl
„In der heutigen internetbasierten Wirtschaft werden überall große Datenmengen gesammelt, die – richtig ausgewertet – neue Marktchancen eröffnen. Die Handwerksbetriebe brauchen deshalb gleichberechtigten Zugriff zu allen Daten in ihren Arbeitsbereichen“, sagte der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl.
In unserem heutigen computer- und internetbasierten Leben werden von einer Vielzahl technischer Geräte Daten gesammelt – Daten, die auch für das Handwerk wirtschaftliche Relevanz haben, weil sich aus ihnen neue Marktchancen erschließen lassen. Die Beispiele reichen hier von Fahrzeugen über Smart-Home-Geräte bis zu Produktionsmaschinen. Die hieraus gewonnenen Daten lassen Handwerker erkennen wo z.B. neue Serviceangebote, Reparaturbedarf oder Angebote für baldige Ersatzbeschaffungen Marktchancen bieten. Um diese Marktchancen nutzen zu können, müssen Handwerker in Echtzeit Zugriff auf die Daten haben.
Die EU-Kommission hat kürzlich ihre Strategie zu Daten und Künstlicher Intelligenz veröffentlicht. Die Maßnahmen dieser Strategie sollen einen gesicherten Zugang zu Daten und einen fairen Umgang mit ihnen regeln. Das Handwerk fordert hier deshalb einen rechtlich gesicherten Zugang zu allen wettbewerbsrelevanten Daten, um Datenmonopole der Hersteller zu verhindern. Dazu sind offene Schnittstellen und standardisierte Datenformate notwendig.
Neben einer Anpassung des europäischen Wettbewerbsrechts sollte auch die aktuelle Novellierung des deutschen Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen dazu genutzt werden klar festzulegen, dass Handwerksunternehmen gegenüber den Herstellern das Recht haben, über offene und standardisierte Schnittstellen Zugang zu den Daten zu erlangen und auch ihren Kunden über die Displays der jeweiligen Kraftfahrzeuge, Maschinen und Anlagen Hinweise und Angebote zu übermitteln.
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