
Qualität statt QuantitätHandwerk fordert gezielte Förderung von Reparaturen
31. März 2022 - Statement von Präsident Peteranderl
"'Reparieren statt wegwerfen' schont Umwelt und Geldbeutel. Damit das Reparieren aber von den Kunden auch angenommen wird, braucht es qualitativ hochwertige Produkte, die gut reparierbar sind", sagte der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl.
Handwerk unverzichtbar für Reparaturen
„Reparieren statt Wegwerfen“ „Qualität statt Quantität“ – das Handwerk ist traditionell ein Anbieter hochwertiger und langlebiger Produkte und zudem zentraler Akteur im Bereich Reparaturen. So ist der für diesen Herbst vorgesehene Gesetzesentwurf der EU-Kommission zum Recht auf Reparatur für das Handwerk von besonderer Bedeutung.
Reparaturfähigkeit stärken
Anstelle weitreichender Eingriffe in das Gewährleistungsrecht, wie von der EU-Kommission überlegt wird, erfordert ein Mehr an Reparaturen nach Ansicht des Handwerks vorrangig die richtigen Voraussetzungen. So müssen Produkte so gut wie möglich reparierbar sein und Hersteller u.a. Ersatzteile, Spezialwerkzeuge, Datenzugang, Diagnosetools sowie notwendige Informationen wie Baupläne preiswert und nachfrageorientiert zur Verfügung stellen.
Reparieren fördern
Wichtig ist auch, Verbraucher für Reparaturen bzw. für den Kauf hochwertiger Produkte zu sensibilisieren und durch gezielte finanzielle Anreize von einer Reparatur statt einem Neukauf zu überzeugen. Bloße Anpassungen im Gewährleistungsrecht drohen hingegen Handwerksbetriebe - die nicht nur eigene Produkte reparieren, sondern in vielen Fällen bei Reparaturen auch an der Schnittstelle zwischen industriellen Herstellern und Verbrauchern angesiedelt sind - weiter zu belasten, ohne Reparaturen nachhaltig zu fördern.
Positionen des Handwerks zur Reparaturpolitik
Die zentralen Positionen des Handwerks zur Reparaturpolitik haben wir in einer Stellungnahme zusammengestellt, welche wir auch in den Konsultationsprozess der Europäischen Kommission einbringen.