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Handwerk sieht City-Maut-Pläne kritisch

21. Juli 2022 - Statement von Präsident Peteranderl

„Das Handwerk muss mit seinen Fahrzeugen vorankommen, um liefern und leisten zu können. Das hat eine aktuelle Umfrage erneut ergeben. Wir müssen deshalb weg von der Verkehrsbehinderungspolitik. Wir brauchen einen fließenden Wirtschaftsverkehr“, sagte der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl.

Im Rahmen der Diskussion um die Verkehrsbelastung in der Stadt München ist auch hier der Begriff „City-Maut“ aufgetaucht. Nach Experteneinschätzung sollte sie etwa 6 bis 10 Euro pro Fahrzeug und Tag betragen und für Fahrten in, aus und nach München fällig werden. Es wird argumentiert, dass zum einen mit den gewonnenen Einnahmen der öffentliche Personen-Nahverkehr verbessert werden kann und dass zum anderen das Verkehrsaufkommen verringert und so Stau- und Fahrtzeiten reduziert werden sollen.

Die Handwerkskammer führte hierzu eine Online-Befragung unter Mitgliedsbetrieben aus München und den umliegenden Landkreisen durch. Das Votum der Handwerker war sehr deutlich: Die Umfrageteilnehmer stehen einer City-Maut überwiegend sehr kritisch gegenüber. Neben dem reinen Kostenaspekt fehlt den Handwerkern auch das Vertrauen, dass sich die Verkehrssituation durch die Einführung einer Maut wirklich bessern würde.

Hier die zentralen Ergebnisse der Umfrage:

  • 90 % der teilnehmenden Betriebe nutzen im betrieblichen Alltag Kraftfahrzeuge, mit denen sie zu Kunden in München gelangen.
  • Zwei Drittel der Beschäftigten der Betriebe sind für den Arbeitsweg auf private Fahrzeuge angewiesen.
  • 80 % der Handwerkerinnen und Handwerker lehnen die Einführung einer City-Maut ab, 13 % befürworten sie.
  • Von den betroffenen Betrieben können rund 50 % die Kosten nicht auf die Kunden umlegen, während es der anderen Hälfte ganz oder zumindest teilweise möglich wäre.
  • Bei den Auswirkungen einer City-Maut erwarten 84 % steigende Kosten und 37 % Schwierigkeiten bei der Mitarbeiterfindung. 28 % erwarten kürzere Fahrzeiten und weniger Staus, 15 % einen besseren ÖPNV.
  • Bei Einführung einer City-Maut würden 41 % der Betriebe nicht mehr im Stadtgebiet München tätig werden.

 Zur ausführlichen Auswertung der Sonderumfrage „City-Maut“



 

Robert Fleschütz

Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik und Statistik

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