Handwerkskammer für München und Oberbayern
Konjunktur PK Januar 2025

Konjunkturbericht der HandwerkskammerHandwerk steckt in gesamtwirtschaftlicher Krise fest

30. April 2025 – Statement von Präsident Peteranderl

„Die gesamtwirtschaftliche Dauerkrise zieht das Handwerk weiter nach unten. Die neue Bundesregierung muss jetzt schnell davon überzeugen, dass sie willens und in der Lage ist, das Ruder herumzureißen und eine wirtschaftsfreundliche Politik zu machen. Wir brauchen Zuversicht schon bevor die hoffentlich bald kommenden politischen Weichenstellungen greifen“, sagte der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl.

Das 1. Quartal 2025 brachte wie befürchtet wieder keine konjunkturelle Besserung für das Handwerk, das weiter in der gesamtwirtschaftlichen Krise feststeckt. Das Bauhaupt- und Ausbaugewerbe haben die Krise im Wohnungsbau noch lange nicht überwunden und die handwerklichen Zulieferbetriebe befinden sich gemeinsam mit der Industrie in einem tiefen konjunkturellen Tal. Das Konsumklima hat sich zwar auf niedrigem Niveau stabilisiert, wirkliche Entlastung für die Betriebe der verbrauchernahen Gewerke brachte dies aber nicht. Die Erwartungen an eine durchgreifend wirtschaftsfreundliche Politik der neuen Bundesregierung sind deshalb hoch.

Zentrale Inhalte des aktuellen Konjunkturberichts der Handwerkskammer zum 1. Quartal 2025 (die Befragung fand vor Veröffentlichung des Koalitionsvertrages und der Einführung der amerikanischen Zölle statt):

  • 77 % der Betriebe beurteilten ihre Geschäftslage als gut oder befriedigend. Dieser Wert liegt 4 Punkte unter dem Vorjahresquartal.
  • Die Umsatzentwicklung blieb weiter schwach. Das geschätzte Umsatzvolumen im 1. Quartal 25 lag bei 10,6 Milliarden Euro, nominal 2 und real knapp 5 Punkte unter dem entsprechenden Vorjahreswert.
  • Nach unseren Schätzungen waren Ende März rund 307.500 Personen im oberbayerischen Handwerk tätig. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Minus von 1 %. 12 % der Betriebe meldeten einen Beschäftigungsaufbau, 26 % einen Abbau.
  • 17 % der Betriebe verzeichneten gestiegene Auftragseingänge, 37 % gefallene. Die Auftragsreichweite lag bei 9 Wochen.
  • Die Auslastung fiel gegenüber dem Vorjahresquartal um 3 Punkte auf 75 %.
  • Für die kommenden Monate rechneten 14 % der Betriebe mit besseren und 17 % mit schlechteren Geschäften. Damit verbesserten sich die Erwartungen der Betriebe leicht gegenüber dem Vorjahresquartal.

 Der aktuelle Konjunkturbericht der Handwerkskammer



 

Robert Fleschütz

Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik, Statistik

Telefon 089 5119-117

Fax 089 5119-305

robert.fleschuetz--at--hwk-muenchen.de