Handschuh Heizung Thermostat Heizen
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Heizungsumstellung muss freiwillig, technologieoffen und gefördert sein

23. Februar 2023 Statement von Präsident Peteranderl

"Im Zwangshauruckverfahren lässt sich ein so komplexes Vorhaben wie die Heizwende nicht umsetzen. Hier ist mehr Geduld, Abstimmung und Förderung notwendig, damit die Hauseigentümer dieses Projekt auch stemmen können und wollen“, sagte der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl.

Verbot fossiler Heizungen ab 2024

Nach den Plänen von Bundeswirtschaftsminister Habeck zur Neuregelung des Gebäudeenergiegesetzes soll ab 2024 der Einbau von Heizungsanlagen auf Basis ausschließlich fossiler Energieträger - vor allem Gas- und Ölheizungen - nicht mehr gestattet sein. Jede neu eingebaute Heizung muss dann mindestens 65 % erneuerbare Energien verwenden. Die Nutzung fossiler Heizungsanlagen soll außerdem ab 30 Jahren Betriebsdauer verboten werden. Ab 2045 soll die Nutzung von Öl- und Gasheizungen komplett per Betriebsverbot untersagt sein.

Pläne sind übereilt und wenig durchdacht

Die Pläne laufen im Endeffekt vor allem auf den Einbau von Wärmepumpen hinaus. Diese Vorfestlegung macht aber wenig Sinn. Denn nicht jedes Gebäude ist für einen schnellen Umstieg von Verbrennerheizung auf Wärmepumpe geeignet. In dieser kurzen Zeit ist dieser Schritt ohnehin weder personell noch technisch umsetzbar und auch nicht zu finanzieren. Auch und gerade der immer drückender werdende Fachkräftemangel verhindert einen raschen Wechsel auf die Wärmepumpe, denn deren Einbau ist anspruchsvoll und verlangt besondere Fachkenntnis.

Abgestimmtes Umstellungskonzept notwendig

Viel besser und sinnvoller wäre es, die grundsätzlich notwendige und richtige Wärmewende technologieoffen zu gestalten und über einen längeren Zeitraum gezielt unterstützt umzusetzen. Dazu sollten zuerst die Neubauten und geeigneten Bestandsgebäude mit neuen Heizungen versorgt werden. Gleichzeitig sind die älteren Bestandsgebäude gezielt energetisch zu sanieren, damit auch sie für moderne klimaschonende Heiztechniken geeignet werden. Diese aufeinander abgestimmte Heizungsumstellung muss intensiv mit Förderprogrammen begleitet und vorangetrieben werden, damit sie angenommen und ein Erfolg wird.



 

Robert Fleschütz

Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik und Statistik

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