AusbildungsmarktImmer mehr offene Lehrstellen

„Zwar ist die Zahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge im bayerischen Handwerk in diesem Jahr gestiegen, dennoch haben sich die Probleme der Handwerksunternehmen, angebotene Lehrstellen zu besetzen, dramatisch verschärft. Vor allem die Berufsorientierung an den Schulen muss deshalb weiter verbessert werden!“, sagte der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl.

Handwerk bietet Chancen

Das oberbayerische Handwerk hat sein Angebot an Lehrstellen im Ausbildungsjahr 2022/2023 um knapp 11 % auf 11.300 ausgeweitet. Das geht aus einer Hochrechnung der Handwerkskammer auf der Basis von Daten der Agentur für Arbeit hervor. Auch die Berufsaussichten im Handwerk sind außergewöhnlich gut: Zur Erfüllung aller Modernisierungsaufgaben im Lande sind Handwerker unentbehrlich, beispielsweise für die Energiewende. Die Entwicklung ist gepaart mit einer hohen Jobsicherheit auch in Krisenzeiten.

Deutlicher Anstieg unbesetzter Lehrstellen

Dennoch konnten 3.300 Lehrstellen nicht vergeben werden. Das entspricht fast 30 % des Angebots und ist damit die größte jemals ermittelte Bewerberlücke. Damit haben sich die bereits im Vorjahr dramatischen Besetzungsprobleme weiter verschärft. Ausschlaggebend für die Besetzungsprobleme ist der Bewerbermangel. Besonders schwer tun sich die Lebensmittelhandwerke mit der Besetzung ihrer Lehrstellen.

Berufsorentierung verbessern

Aus Sicht des Handwerks muss die Berufsorientierung an den Schulen weiter verbessert werden. Auch 45 % der Jugendlichen beklagen hier Mängel. Das ergab eine Studie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung. Aus der Sicht der Betriebe sind aber auch die Umstände bei der Aufnahme einer Ausbildung oftmals schwierig. Dazu gehört u.a. der Mangel an bezahlbaren Wohnungen in den Ballungsräumen.