Bayerischer Handwerkstag (BHT) zum Bundeshaushalt 2024Peteranderl: "Zeitenwende bei den Sozialabgaben einläuten"

12. Juli 2023

Das Bemühen der Bundesregierung, den Staatshaushalt zu konsolidieren, ist aus Sicht des Bayerischen Handwerkstages (BHT) nachvollziehbar. „Die diskutierten Einsparungen bei den Zuschüssen in den Sozialversicherungszweigen sind jedoch der falsche Weg und würden mittelfristig zulasten der Beitragszahler gehen. Steigende Lohnzusatzkosten schwächen den Wirtschaftsstandort Deutschland zunehmend und gefährden die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe immer stärker“, betont BHT-Präsident Franz Xaver Peteranderl.

Das bayerische Handwerk fordert die Politik dazu auf, die Sozialsysteme auf den Prüfstand zu stellen und dabei auf der Ausgabenseite anzusetzen. Peteranderl: „Durch den demografischen Wandel drohen in den umlagefinanzierten Sozialversicherungszweigen kräftige Beitragssatzsteigerungen. Dem muss dringend entgegengewirkt werden.“ Um den Gesamtsozialversicherungsbeitrag wieder dauerhaft auf unter 40 Prozent zu senken, sind durchgreifende Strukturreformen mit einer Beschränkung auf das Notwendige und Finanzierbare sowie eine Stärkung der privaten Eigenverantwortung und -vorsorge im Sozialsystem erforderlich. „Nur mit nachhaltigen Reformen kann das lohnintensive Handwerk entlastet werden und eine wirtschaftliche Transformation gelingen“, stellt der BHT-Präsident klar.

Stetig steigende Lohnzusatzkosten wirken sich dämpfend auf die Beschäftigung aus, befördern Schwarzarbeit und beeinflussen die Generationengerechtigkeit negativ. Peteranderl: „Eine dauerhafte Beitragsstabilität ist essentiell für den Standort Deutschland. Gerade in der anhaltenden Konjunkturschwächephase muss unseren Betrieben durch Entlastungen der Rücken gestärkt und zeitgleich eine Überforderung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch zu hohe Beitragszahlungen verhindert werden.“