Georg Schlagbauer
Handwerkskammer für München und Oberbayern
Georg Schlagbauer

Schlagbauer: "Vertreibung der Handwerker droht"Stadtrat beschließt Fußgängerzone Sendlinger Straße

13. April 2016

"Der heutige Beschluss des Planungsausschusses, die Sendlinger Straße für einen einjährigen Test in eine Fußgängerzone umzuwandeln, kann in der Konsequenz etliche angestammte Handwerker aus dem Viertel vertreiben bzw. zur Betriebsaufgabe zwingen", prognostiziert Handwerkskammerpräsident Georg Schlagbauer, der sich als Münchner Stadtrat in der vorherigen Abstimmung innerhalb der CSU-Fraktion dagegen ausgesprochen hatte. Die "Sperrung" der Sendlinger Straße wirke sich negativ auf das gesamte Hackenviertel aus, so Schlagbauer, und gefährde die dort ansässigen Handwerksbetriebe. Zudem bringe die Gesamtzahl der verlorenen Parkplätze das gesamte Areal in Probleme. Die Sendlinger Straße soll nach dem Beschluss nun provisorisch umgestaltet werden und bei "positiven Ergebnissen" dauerhaft zur Fußgängerzone umgebaut bleiben. Bei "negativem Ergebnis" soll sie wieder in den ursprünglichen Zustand versetzt werden. Schlagbauer: "Wenn man bedenkt, dass kaum etwas so dauerhaft wie ein Provisorium ist, besteht die Gefahr, dass die Entwicklung kaum rückholbar ist."

Die Handwerkskammer hatte im Vorfeld der Entscheidung immer wieder deutlich gemacht, dass sich die über 100 Handwerksbetriebe allein durch die angekündigte Ausweitung der Fußgängerzone mit erheblich gestiegenen Mieten konfrontiert sehen. "Diese Mieten werden auf Dauer kaum erwirtschaftet werden können", befürchtet Schlagbauer. Zudem werden Park- und Stellplätze wegfallen, auf die die Handwerker im Viertel dringend angewiesen sind. Der Handwerkskammerpräsident: "Durch den Gentrifizierungsprozess, der durch die Schaffung der Fußgängerzone Sendlinger Straße und die städtebauliche Aufwertung des Hackenviertels vorangetrieben wird, und die Verdrängung des Verkehrs werden nicht nur die ansässigen Handwerksbetriebe in ihrer Existenz bedroht. Das Gesicht dieses liebenswerten Viertels wird sich nachhaltig verändern! Und ich befürchte, nicht zu seinem Besten!"

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Stabsstellenleiter, Pressesprecher

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