Traublinger kritisiert MobilCom-Hilfe durch Bundesregierung: Den Großen wird geholfen, die Kleinen lässt man im Regen stehen!

17. September 2002

Scharfe Kritik an der Hilfsaktion der Bundesregierung für den Telekommunikationsriesen MobilCom übt der Vizepräsident des Bayerischen Handwerkstages Heinrich Traublinger, MdL. Die Aktion sei reine Wahlkampftaktik. Die Bundesregierung helfe einem Großunternehmen, das durch die UMTS-Lizenz-Zahlungen an diese Bundesregierung und durch Missmanagement der staatlichen FranceTelecom in Schwierigkeiten geraten sei. Traublinger: "Es ist wie immer - den Großen wird geholfen, die Kleinen lässt man im Regen stehen!" Allein in Bayern verschwanden in der ersten Hälfte dieses Jahres 800 Handwerksbetriebe vom Markt. Über 5000 Arbeitsplätze gingen dadurch im bayerischen Handwerk verloren. Die wenig mittelstandsfreundliche Politik der Bundesregierung sei zu einem erheblichen Teil daran schuld, dass auch für das zweite Halbjahr 2002 mit einer ähnlichen Entwicklung zu rechnen sei, betont der BHT-Vizepräsident. Insgesamt müsse das bayerische Handwerk den Wegfall von rund 62 000 Arbeitsplätzen innerhalb eines Jahres beklagen. Dauerhafte mittelstandsfreundliche Rahmenbedingungen seien gefragt und nicht Ad-hoc-Rettungsaktionen für Großkonzerne. Das erwarteten die 161 000 bayerischen Handwerksbetriebe mit ihren 930 000 Beschäftigten von der Bundespolitik. Traublinger: "Offensichtlich hat man aus dem Fall Holzmann nichts gelernt."