
Mehr Augenmerk auf kleine und mittlere Unternehmen in Europa!Weichen werden neu gestellt
29. August 2019 - Politisches Statement von Präsident Peteranderl
„Die Interessen von kleinen und mittleren Unternehmen besonders auch des Handwerks müssen künftig auf europäischer Ebene noch mehr Berücksichtigung finden. Schließlich sind sie Kern und Motor der europäischen Wirtschaft“, fordert der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl.
In der Europäischen Union werden die Weichen neu gestellt. Ursula von der Leyen wird mit der neuen Kommission voraussichtlich am 1. November die Arbeit aufnehmen. Peteranderl verwies darauf, dass 99 Prozent der Unternehmen in Europa kleine und mittlere Unternehmen sind. Für diese ist eine gezieltere Förderung erforderlich. Ein wichtiger Schritt zu einer mittelstandsfreundlichen EU-Politik wäre, einen Vizepräsidenten in der EU-Kommission zu benennen, der sich über alle Fachbereiche hinweg um die Interessen von kleinen und mittleren Unternehmen kümmert und diese zentral koordiniert. KMU und mit ihnen das Handwerk sind von nahezu allen Politikbereichen betroffen. Daher können die Belange von KMU nicht allein aus einer Generaldirektion heraus gesteuert werden.
Ferner müssen Gesetzesvorhaben und Verwaltungsanweisungen auf europäischer Ebene konsequent einem KMU-Test unterzogen und so gestaltet werden, dass die kleinen und mittleren Unternehmen nicht unnötig mit Bürokratie belastet werden. Die Politik in Brüssel legt oftmals ihren Fokus auf die Industrie und verliert Handwerk und Mittelstand aus dem Blick. Deshalb muss der KMU-Test stärker als bisher angewendet werden, mit einer zentralen Koordination und Kontrolle innerhalb der EU-Kommission. Die bloße Vorgabe, den KMU-Test anwenden zu müssen, reicht aus Praxissicht nicht aus. Folgenabschätzungen müssen konsequent und fundiert durchgeführt werden bevor EU-Vorschriften erlassen werden.
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