
Handwerksverkehr muss fließen könnenHandwerkskammer schlägt Verkehrskonzept für München vor
03. März 2020 - Statement von Präsident Peteranderl
„Der Großraum München braucht ein leistungsfähiges Mobilitätsystem. Deshalb müssen die Verkehrsflächen effizient und effektiv genutzt und die verschiedenen Verkehrsträger noch besser miteinander vernetzt werden“, sagte der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl.
Damit München mit seiner lebendigen Innenstadt erhalten bleibt, hat die Handwerkskammer gemeinsam mit dem Handelsverband Bayern ein Verkehrskonzept der so genannten „Roten und Blauen Routen“ vorgelegt.
· Auf den „Roten Routen“ soll der Fahrzeugverkehr auf den leistungsfähigen Hauptstraßen gebündelt und damit weitgehend von Nebenstraßen und aus Wohngebieten ferngehalten werden. Es darf hier deshalb keine Fahrbahnverengungen oder Radwege zulasten der Fahrspuren geben. Eine kluge Ampelschaltung muss zudem helfen, die Stauzeiten zu verkürzen. Damit soll verhindert werden, dass München innerhalb des Mittleren Rings nur noch einspurig wird. Gleichzeitig soll vermieden werden, dass Anfahrtskosten explodieren und Handwerkerleistungen damit unnötig verteuert werden.
· Die „Blauen Routen“ für Radfahrer sind so weit wie möglich von den Hauptverkehrsachsen und damit vom Autoverkehr zu trennen und durch ruhigere Nebenstraßen zu führen. Das würde auch zu einer Verkehrsberuhigung in vielen Wohngebieten führen.
· Das Konzept sieht zudem vor, die vorhandenen Verkehrsflächen in München besser zu nutzen, um den Verkehrsfluss aufrechterhalten zu können. Deshalb soll das Parken im öffentlichen Raum deutlich verteuert werden. Die Kosten für einen Parkausweis sollten sich an marktüblichen Preisen orientieren und von der Innenstadt in die Außenbezirke gestaffelt verlaufen. Anwohner, die einen privaten Parkplatz besitzen, dürfen nicht zusätzlich noch einen Parkausweis erhalten, mit dem sie nahezu kostenfrei im öffentlichen Raum parken können. Damit soll die Zahl der im öffentlichen Raum parkenden Fahrzeuge deutlich reduziert werden. Die freiwerdenden Flächen sollten für Radwege, Lieferverkehr, Handwerker oder Mobilitätseingeschränkte ausgewiesen werden.
· Begleitend zu diesen Maßnahmen fordert die Handwerkskammer den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel in München und mehr Anreize zum Umstieg vom Auto auf Bahn, Bus und Tram. Dazu müssten jedoch die Taktzeiten verkürzt und die Kapazitäten massiv erhöht werden.
· Eine City-Maut wird abgelehnt. Die Handwerksbetriebe müssen liefern und leisten, wenn es die Kunden wünschen und nicht, wenn es die Verkehrsplaner wollen. Eine City-Maut würde die Nahversorgung einschränken und die Handwerkerleistungen weiter verteuern.
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