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Betriebe brauchen politische Unterstützung und eine Perspektive, wie Leben und Arbeiten wieder hochgefahren werden könnenHandwerk fordert Exitstrategie

09. April 2020 - Statement von Präsident Peteranderl

„Handwerk, Wirtschaft und die gesamte Gesellschaft leiden unter dem Shutdown. Sie brauchen jetzt eine Exitstrategie und damit eine Perspektive, wie unser Leben und Arbeiten verantwortungsbewusst wieder hochgefahren werden können“, sagte der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern und des Bayerischen Handwerkstages Franz Xaver Peteranderl.

Die bis Ende der Osterferien geltenden Ausgangsbeschränkungen in Bayern machen den handwerklichen Versorgern und Dienstleistern schwer zu schaffen: Drei Viertel der Handwerksunternehmen im Freistaat haben zuletzt Umsatzrückgänge von durchschnittlich knapp 50 Prozent verzeichnen müssen, fast die Hälfte beklagt stornierte Aufträge. „Wir unterstützen die Maßnahmen von Bund und Staatsregierung, durch einen weitgehenden Stillstand Leben zu retten und das Gesundheitswesen vor Überlastung zu schützen“, betonte Präsident Peteranderl. „Wir sagen aber auch klipp und klar: Lange halten das viele Betriebe des Handwerks nicht mehr durch. Die Klagen über die wirtschaftlichen Folgen des Corona-Shutdown nehmen zu, Existenzen stehen auf der Kippe. Wenn es so weitergeht, wird es auch im Handwerk eine Welle von Insolvenzen geben und damit eine Steigerung der Arbeitslosenzahlen.“ Das Handwerk in Bayern zählt 205.000 Betriebe mit 954.000 Beschäftigten, darunter 70.000 Auszubildende.

Der Bayerische Handwerkstag fordert von der Politik daher schon jetzt einen klaren Fahrplan, wie der wirtschaftliche Stillstand so schnell wie möglich beendet werden kann. Für den erfolgreichen Weg aus der Krise sind gerade für die Handwerksbetriebe vor allem die Bereiche Liquiditätssicherung, Schuldenbewältigung, Finanzierung und Nachfragesicherung von besonderer Bedeutung, da sehr viele dann mit der Bewältigung einer neuaufgelaufenen Schuldenlast und mit der Wiederbelebung der eingebrochenen Nachfrage kämpfen werden. Zudem muss schon jetzt überlegt werden, wie die politischen Rahmenbedingungen nach der Krise grundsätzlich umgestaltet werden sollten, damit das gesamte System regional nachhaltiger, mittelstands- und handwerksfreundlicher und damit auch krisenfester gemacht werden kann. Das Handwerk wird sich auch an dieser Diskussion intensiv beteiligen.

Erfreulicherweise mehren sich inzwischen auch in der Politik die Stimmen, die die Forderung des Handwerks und der übrigen Wirtschaft aufgreifen und eine Exitstrategie für notwendig halten. Der Bayerische Ministerpräsident Söder hat beispielsweise bereits ein vitales Konjunkturprogramm und Steuersenkungen gefordert – Maßnahmen, die das Handwerk voll unterstützt. 

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