Erwartungen für das nächste Jahr Aktuelle Umfrage zeigt Handwerkstrends 2026

18. Dezember 2025 – Statement von Präsident Peteranderl

„Unsere aktuelle Trendumfrage zeigt, dass die Handwerksbetriebe 2026 keine große Verbesserung erwarten und deshalb vorsichtig im Krisenmodus bleiben. Um das zu ändern, bräuchte es endlich eine durchgreifende wirtschaftspolitische Neuausrichtung“, sagte der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl.

Die Ergebnisse der aktuellen Trendumfrage der Handwerkskammer für München und Oberbayern zeigen auf, welche Entwicklungen die Handwerksbetriebe für 2026 erwarten.

  • Das Handwerk erwartet offensichtlich für 2026 keine durchgreifende Verbesserung. Zu den Ergebnissen der Vorjahresumfrage gibt es deshalb keine signifikanten Veränderungen. Die Handwerksbetriebe bleiben bei Ihren Erwartungen und Vorhaben vorsichtig im Krisenmodus.
  • Der Anteil der Betriebe, die wachsende Umsätze erwarten, stieg von 16 % auf 18 % ggü. dem Vorjahr. Der Anteil, der sinkende Umsätze erwartet, stieg von 38 % auf 39 %.
  • Der Anteil der Betriebe, die sinkende Beschäftigung erwarten, stieg leicht von 31 % auf 32 %. Bei den Investitionen erwarten 44 % einen Rückgang.
  • Beim Fachkräftemangel blieb trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage der Anteil der Betriebe, bei denen der Mangel an qualifiziertem Personal die Entwicklungsmöglichkeiten massiv hemmt, mit 23 % fast unverändert hoch. 32 % kommen klar, würden aber gern noch jemand einstellen, und nur bei 45 % sind alle Stellen besetzt.
  • Bei den betrieblichen Möglichkeiten, Fachkräfte zu gewinnen oder im Betrieb zu halten, kam mit „flexibleren Arbeitszeitmodellen“ eine neue Antwortmöglichkeit auf Anhieb mit 47 % der Nennungen auf den ersten Platz, dicht gefolgt von „finanziellen Anreizen“ mit 45 %. Auch „eigene Ausbildung verstärken“ mit 41 % und „Höherqualifizierung des eigenen Personals“ mit 31 % waren beliebte Nennungen. Einen großen Sprung nach oben auf 31 % machte die Nennung von „Ältere Arbeitnehmer länger im Beruf halten“.
  • Bei der Frage, wie auf Personalmangel mit betrieblichen Entscheidungen reagiert wird, wurde die Möglichkeit „Aufträge ablehnen“ mit 62 % am meisten genannt. Auch „Mehrarbeit/Überstunden“ und „Zusammenarbeit mit anderen Betrieben“ wurden oft genannt. Immerhin 21 % der Betriebe erwägen auf lange Sicht aus diesem Grund den Betrieb zu schließen.
  • Zu den größten Herausforderungen neben dem Fachkräftemangel zählen die Bürokratiebelastung mit 76 % sowie die Steuern und Abgaben mit 68 % der Nennungen. Energie- und Rohstoffpreise mit 40 % und „Konjunktur/Nachfrageentwicklung“ mit 36 % blieben ebenfalls große Problembereiche, aber vor beide schob sich in diesem Jahr die Herausforderung „Lohnkosten“ mit 47 %.

Die ausführliche Auswertung der Umfrage zu den Handwerkstrends 2026 finden Sie hier. 



 

Robert Fleschütz

Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik, Statistik

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