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Energiekostenentlastung: Handwerk berücksichtigen!

25. August 2022 - Statement von Präsident Peteranderl

„Eine aktuelle Umfrage belegt die Belastung des Handwerks durch hohe Energiepreise. Entlastungsmaßnahmen gehen am Handwerk aber häufig vorbei“, mahnte der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl.

Der Anteil der Energiekosten in bayerischen Handwerksbetrieben am Gesamtumsatz stieg in den letzten fünf Jahren von 5,6 auf 7,9 Prozent an. Nicht zuletzt durch die Gasumlage drohen weitere Belastungen.

Die Handwerksunternehmen reagieren auf die steigenden Preise mit Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz. Fast 60 Prozent der Handwerksbetriebe haben in den letzten fünf Jahren Maßnahmen zur Energieverbrauchssenkung durchgeführt oder entsprechende Pläne aufgelegt. Neben den gestiegenen Energiekosten, welche von 84 Prozent der Betriebe als Grund für die Investitionen genannt werden, spielen auch das Thema Klimaschutz und ein nachhaltiges Firmenimage eine große Rolle. 68 Prozent der investierenden Betriebe nennen diese als Grund. Dies zeigt: Das Handwerk übernimmt Verantwortung für einen sparsamen Umgang mit Energie und für Fortschritte beim Klimaschutz.

Wichtig ist aber, dass die Politik die Handwerksbetriebe unterstützt und die Belastungen so gering wie möglich hält. Kleine und mittlere Unternehmen dürfen von den Kosten der Klima- und Energiepolitik anteilig nicht stärker betroffen sein als Großunternehmen. Unterstützungsmaßnahmen gehen häufig am Handwerk vorbei. Beispielsweise greift das jüngst in Kraft getretene Energiekostendämpfungsprogramm für vom Ukraine-Krieg betroffene Unternehmen für das Handwerk viel zu kurz. Unternehmen sind nur dann antragsberechtigt, wenn sie sich unter anderem als energieintensiver Betrieb im Sinne der Energiebesteuerungsrichtlinie qualifizieren. Damit werden nur wenige Handwerksbetriebe antragsberechtigt sein. Deshalb sind geeignete Härtefallhilfen für von den hohen Gas- und Energiepreisen betroffene Handwerksbetriebe unverzichtbar.

Die Ergebnisse der  Sonderumfrage „Energiekosten und Energieeffizienz im Handwerk“



 

Robert Fleschütz

Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik und Statistik

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