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Harry Strauss / pixabay.com

Berufsausbildung deshalb zukunftsentscheidend - Berufsorientierung muss wieder in Gang kommenFachkräftemangel bleibt im Handwerk auch in der Pandemie hoch

12. Mai 2021 - Statement von Präsident Peteranderl

„Nachwuchs- und Fachkräftemangel ist auch in der Pandemie eine der zentralen Hausforderungen für das Handwerk, wie eine aktuelle Studie wieder belegt. Den Betrieben muss es deshalb endlich wieder erleichtert werden, junge Menschen zu kontaktieren und über die Handwerksberufe zu informieren“, sagte der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl.

Neue Studie zu Fachkräftemangel im Handwerk

Eine aktuelle Studie des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung KOFA mit dem Titel „Fachkräfteengpässe in Unternehmen – Fachkräftemangel und Nachwuchsqualifizierung im Handwerk“ hat gezeigt, dass der Fachkräftemangel im Handwerk auch im Zuge des wirtschaftlichen Einbruchs im Laufe der Corona-Krise hoch blieb. Der ansteigende Trend wurde zwar in den besonders betroffenen Branchen abgeschwächt, aber nicht gestoppt.

65.000 fehlende handwerkliche Fachkräfte

Der Anteil der bei den Arbeitsagenturen gemeldeten offenen Stellen, für die es keine passend qualifizierten gemeldeten Arbeitslosen gab, lag 2020 in den handwerklichen Berufen bundesweit bei durchschnittlich 35,9 %, und damit deutlich höher als in der Gesamtwirtschaft mit 27,4 %. Insgesamt wurden bundesweit knapp 65.000 fehlende handwerkliche Fachkräfte ermittelt.

Besonders ausgeprägt war der Fachkräftemangel u.a. in Bayern. Wenn die Bundeszahl überschlägig auf Bayern umgerechnet wird, ist hier von mindestens 10.000 fehlenden Fachkräften auszugehen. Dabei fehlten vor allem Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung, gerade in den Bereichen Bau sowie Produktion und Fertigung. Handwerksmeisterinnen und –meister wurden zahlenmäßig weniger gesucht, waren aber noch schwerer zu finden.

Berufsausbildung fortsetzen, Nachwuchswerbung intensivieren

Deshalb ist es für das Handwerk zukunftssichernd, jetzt nicht in der Berufsausbildung und auch nicht in der Nachwuchswerbung nachzulassen. Die Politik muss die Betriebe hier wo es geht unterstützen. Entscheidend ist aktuell, dass jetzt wieder verstärkt Berufsorientierung und Nachwuchsgewinnung ermöglicht wird, in der Schule, auf Ausbildungsmessen, bei Praktika in Betrieben und bei Orientierungstagen in handwerklichen Bildungszentren.

Nur wenn die jungen Menschen wieder besser über die vielfältigen und hervorragenden Berufs- und Karrieremöglichkeiten im Handwerk informiert werden, können sie auch den Weg ins Handwerk und zu dem Beruf, der zu ihnen passt, finden.

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Ansprechpartner

Robert Fleschütz

Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik, Statistik

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