Schule, Prüfung
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Traublinger: Optimale Vorbereitung auf Berufsausbildung nötigFür dreigliedriges Schulsystem

24. Mai 2011

Das bayerische Handwerk wendet sich entschieden gegen die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems, wie es von der CDU-Bildungskommission unter Vorsitz des sächsischen Kultusministers Prof. Roland Wöller vorgeschlagen wird.

"Bewährte Strukturen soll man nicht einfach zerschlagen. Bayern jedenfalls hat sehr gute Erfahrungen mit dem dreigliedrigen Schulsystem gemacht und die bayerische Hauptschule gerade zur Mittelschule mit sehr viel Praxisbezug weiter entwickelt", erklärt der Präsident des Bayerischen Handwerkstages (BHT), Heinrich Traublinger, MdL a. D.

Der BHT-Präsident fordert die bayerische Staatsregierung auf, sich gegen eine Zusammenlegung von Haupt- und Realschule zur Oberschule, zumindest in Bayern, zu stemmen. Traublinger erinnert daran, dass rund zwei Drittel der bayerischen Handwerkslehrlinge aus der Haupt- bzw. Mittelschule kommen.

Die Hauptaufgabe dieses Schultyps sei es, die Jugendlichen optimal auf die Arbeitswelt vorzubereiten und ihnen die nötige Ausbildungsreife zu vermitteln. Traublinger: "Ob das eine "Einheitsschule Oberschule" leisten kann, darf bezweifelt werden!"

Für Bayern trifft die Behauptung Wöllers, die Hauptschule sei nicht mehr zu retten, weil sie von den Eltern schlichtweg abgelehnt werde, so nicht zu, betont Traublinger. Die Tatsache, dass Handwerksmeister und -gesellen an bayerischen Hochschulen studieren können, biete auch Hauptschülern, die eine Berufsausbildung erfolgreich absolviert haben, alle weiteren Bildungschancen.

"Haupt- bzw. Mittelschule bedeutet in Bayern absolut keine Sackgasse, sie eröffnet im Gegenteil alle Möglichkeiten", so Traublinger.