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Handwerk fordert spürbare Steuererleichterungen

03. August 2023 Statement von Präsident Peteranderl

„Die Steuerbelastung ist ein echter Standortnachteil und ein Konjunkturhindernis gerade für Handwerksbetriebe. Höchste Zeit also für eine durchgreifende Steuerreform“, sagte der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl.

Wichtige Maßnahmen zum Wachstumschancengesetz

Das geplante Wachstumschancengesetz soll eine Reihe von Steuererleichterungen enthalten, die auch für Handwerksbetriebe interessant wären. Vor allem folgende Vorhaben würden für das Handwerk spürbare Erleichterungen bringen:

  •  Einführung einer Investitionsprämie zur Beförderung der Transformation der Wirtschaft in Richtung insbesondere von mehr Klimaschutz (im Koalitionsvertrag noch als „Super-AfA“ bezeichnet),
  • Verbesserung des steuerlichen Verlustabzugs,
  •  Anhebung der GWG-Grenze auf 1.000 Euro,
  •  Verbesserung der Sonderabschreibung nach § 7g EStG,
  •  Reform der Thesaurierungsbegünstigung nach § 34a EStG,
  •  Anhebungen der Ist-Besteuerungsgrenze von 600.000 € auf 800.000 € Gesamtumsatz,
  • Anhebung der Grenze für die Buchführungspflicht von 600.00 € auf 800.000 € Jahresumsatz bzw. 60.000 € auf 80.000 € Jahresgewinn,
  • Erhöhung des Schwellenwertes zur Befreiung von der Abgabe von vierteljährlichen Umsatzsteuer-Voranmeldungen von 1.000 auf 2.000 Euro.

Schnelle gezielte Umsetzung notwendig

Diese Maßnahmen greifen eine Reihe von langjährigen Forderungen des Handwerks auf. Nun kommt es darauf an, dass sie schnell und im richtigen Umfang umgesetzt werden. Die Handwerksbetriebe wie auch ihre Kunden brauchen in der aktuellen schwierigen wirtschaftlichen Lage eine deutliche steuerliche Entlastung, damit die Konjunktur wieder durchstarten kann.

Weitere steuerpolitische Forderungen

Darüber hinaus muss die Steuerbürokratie großflächig und spürbar abgebaut werden. Gerade die kleinen und mittleren Betriebe des Handwerks sind von den überzogenen bürokratischen Anforderungen überfordert. Und nicht zuletzt muss auch der Solidaritätszuschlag vollständig abgeschafft werden und der Mittelstandsbauch im Einkommensteuertarifverlauf beseitigt werden. Beide steuerlichen Tatbestände belasten auch und vor allem Handwerkerinnen und Handwerker.



 

Robert Fleschütz

Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik und Statistik

Telefon 089 5119-117

Fax 089 5119-305

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