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Angst vor neuen Einschränkungen wegen der drohenden vierten Welle: Politik muss mit klarem Kurs gegensteuernMaterialmangel gefährdet Aufschwung im Handwerk

29. Juli 2021 - Statement von Präsident Peteranderl

„Der Weg des Handwerks aus der Corona-Krise wird von der Angst vor neuen Einschränkungen wegen der drohenden vierten Welle und den wachsenden Problemen bei der Materialbeschaffung erschwert. Die Politik muss hier mit einem klaren Kurs gegensteuern“, sagte der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl. 

Die Handwerkskammer für München und Oberbayern hat ihren Konjunkturbericht für das 2. Quartal 2021 vorgelegt. Hier die wichtigsten Ergebnisse: 

  • Zum Ende des 2. Quartals 2021 befand sich das Handwerk in einer kräftigen Erholungsphase. 
  • 56 % der Betriebe bezeichneten ihre aktuelle Lage als gut, 30 % als befriedigend Gegenüber dem Vorjahresquartal stiegen die guten und befriedigenden Urteile um 13 %-Punkte - eine deutliche Erholung, aber noch klar unter Vorkrisenniveau. 
  • Bau- und Ausbaugewerke lieferten die positivsten Einschätzungen und auch die Zulieferer konnten von der anziehenden Nachfrage aus der Industrie profitieren. 
  • Die wachsenden Probleme bei der Beschaffung von Material und Vorprodukten führte jedoch zu einer erheblichen Unsicherheit in vielen Branchen. 
  • Ende Juni 2021 waren 310.200 Personen und damit 0,4 % mehr als zum Vorjahreszeitpunkt in den Handwerksunternehmen des Kammerbezirks beschäftigt. 
  • Nach unseren Schätzungen wurden im 2. Quartal 2021 etwa 11 Milliarden Euro umgesetzt. Binnen Jahresfrist wäre das ein Anstieg um 10,4 % - bezogen auf das Corona-bedingt äußerst schwache Vorjahresquartal. 
  • Der Anteil der Betriebe mit steigender oder gleichbleibender Nachfrage wuchs um 25 %-Punkte auf 82 % und reichte damit fast wieder an der Vorkrisenwert heran. 
  • Die Auslastung konnte gegenüber dem Vorjahresquartal um 4 %-Punkte auf 80 % zulegen, lag damit aber immer noch unter den Vorkrisenwerten. 
  • Der Anteil investierender Betriebe stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um 6 %-Punkte auf 36 %. Das Investitionsvolumen wuchs um etwa ein Drittel auf 280 Milliarden Euro, ausgehend von einem historischen Einbruch im Vorjahresquartal. 
  • Die Erwartungen für das 3. Quartal 2021 sind von Unsicherheit beeinflusst. 13 % gingen von einer Verbesserung aus, während 74 % mit einer gleichbleibenden Entwicklung rechneten. Damit sind die Erwartungen immer noch pessimistischer als vor der Corona-Krise.

 Der vollständige Konjunkturbericht

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Robert Fleschütz

Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik und Statistik

Telefon 089 5119-117

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