Konjunktur PK Mai 2023
Handwerkskammer für München und Oberbayern
Konjunktur PK Mai 2023

Handwerk mit realen Umsatzeinbußen im 1. QuartalPeteranderl: "Hohe Kosten und die Nachfrageschwäche in der Bauwirtschaft drücken auf die Gesamtbilanz"

4. Mai 2023

„Wir sind noch nicht über den Berg“, kommentiert Kammerpräsident Franz Xaver Peteranderl die Entwicklung der Handwerkskonjunktur im 1. Quartal. Die Betriebe im Münchner und oberbayerischen Handwerk mussten in den ersten drei Monaten des Jahres reale Umsatzeinbußen hinnehmen. Die Gründe waren hohe (Energie-)Kosten und die Nachfrageschwäche vor allem in der Bauwirtschaft. 43 Prozent der befragten oberbayerischen Handwerksbetriebe meldeten für das 1. Quartal eine gute und weitere 40 Prozent eine befriedigende Geschäftslage. Dies entspricht in Summe einem Minus von 1 Punkt gegenüber dem Vorjahresquartal. Die durchschnittliche Betriebsauslastung im Kammerbezirk betrug im 1. Quartal 79 Prozent, 2 Punkte mehr als vor einem Jahr. Im Durchschnitt hatten Oberbayerns Handwerksbetriebe im Berichtszeitraum noch Arbeit für 10,3 Wochen in ihren Büchern. Im Vergleich zum Vorjahr blieb dieser Wert unverändert.

Die Investitionstätigkeit zeigte sich im 1. Quartal robust: Der Anteil investierender Handwerksbetriebe im Kammerbezirk lag konstant bei 35 Prozent. Die hohen Kostensteigerungen waren der Hauptgrund dafür, dass die Umsätze im Berichtszeitraum stark nach oben schnellten. Peteranderl: „Wir gehen davon aus, dass im oberbayerischen Handwerk bis Ende März rund 10,8 Milliarden Euro umgesetzt wurden. Nominal entspricht dies einem Plus von 7 Prozent. Nach Abzug der Preissteigerung dürfte allerdings ein deutliches Minus von 3 Prozent stehen.“

Es fehlen Fachkräfte

Die Kombination aus hohen Kosten und schwacher Konjunktur ist Gift für den Arbeitsmarkt. Zusätzlich scheitert ein Aufbau der Belegschaft oftmals an fehlenden Fachkräften. Die Beschäftigungsentwicklung im oberbayerischen Handwerk zeigte daher auch im 1. Quartal nach unten. Nach ersten Schätzungen waren Ende März etwa 307.800 Personen in den Handwerksbetrieben tätig. Binnen Jahresfrist entspricht dies einem Rückgang von 0,7 Prozent. Die Zahl der Betriebe im Kammerbezirk lag Ende März bei über 79.300 und damit auf Vorjahresniveau. Insgesamt erwarten 83 Prozent der Befragten im oberbayerischen Handwerk eine bessere oder zumindest gleichbleibende Geschäftsentwicklung bis zur Jahresmitte. Das sind 3 Punkte mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.

„Bei gutem Verlauf ist für das oberbayerische Handwerk ein nominales Umsatzwachstum von 6 Prozent drin. Da dieses Plus aber höchstwahrscheinlich nur durch die Preise getrieben wird, rechnen wir unterm Strich mit einem realen Minus von bis zu zwei Prozent. Bei der Beschäftigung ist zu befürchten, dass sie 2023 das dritte Jahr in Folge zurückgehen wird“, sagt der Kammerpräsident.

Ermutigende Ausbildungszahlen

„Der ‚Tag des Handwerks‘, der seit diesem Schuljahr für alle allgemeinbildenden weiterführenden Schulen in Bayern verpflichtend ist, läuft mittlerweile auf vollen Touren“, berichtet Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Hüpers, „wichtig ist vor allem, dass unsere Handwerksberufe möglichst praxisnah vorgestellt werden.“ Daher öffnen vom 15.-19. Mai auch die 7 Bildungszentren der Handwerkskammer eine Woche lang ihre Werkstätten für die Berufsorientierung. Damit die Schulen Kontakte zu Betrieben, Innungen etc. knüpfen können, wurde Anfang März die Vermittlungsplattform www.tagdeshandwerksoberbayern.de freigeschaltet.

Die ersten Zahlen für das im September beginnende Ausbildungsjahr sehen bisher erfreulich aus: Bis Ende April konnten im oberbayerischen Handwerk bereits über 2.000 neue Lehrverträge abgeschlossen werden. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von 4,7 Prozent. Hüpers: „Daraus lässt sich natürlich noch kein Trend für das Gesamtjahr ableiten. Trotzdem sind diese Signale ermutigend.“

Beitrag von Alexander Tauscher zur Handwerkskonjunktur:

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