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"Der Ehrliche darf nicht der Dumme sein!", widersprach Peteranderl Wissenschaftlern, die in der wachsenden Schattenwirtschaft kein Problem sehen.Schwarzarbeit kein Kavaliersdelikt!

13. August 2020 - Statement von Präsident Peteranderl

„Schwarzarbeit ist auch in Corona-Zeiten kein Kavaliersdelikt!“, betonte der Präsident der Handwerkskammer für München und Oberbayern Franz Xaver Peteranderl. Er bezog sich dabei auf das Ergebnis einer Studie, dass Schwarzarbeit in den vergangenen Monaten stark zugenommen hat. Ursachen sind freie Zeit und Einkommenseinbußen durch Kurzarbeit. „Der Ehrliche darf nicht der Dumme sein!“, widersprach Peteranderl Wissenschaftlern, die in der wachsenden Schattenwirtschaft kein Problem sehen. 

Nach den Berechnungen des Wirtschaftswissenschaftlers und Schwarzarbeitsexperten Professor Friedrich Schneider erhöht sich der Anteil der Schwarzarbeit am deutschen Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr von zirka neun auf elf Prozent. Das entspricht einem Zuwachs um 32 Milliarden Euro auf 348 Milliarden Euro. 

Die Zunahme der unfairen Konkurrenz durch Schwarzarbeit stellt gerade in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine ernste Bedrohung für viele ehrlich wirtschaftende Handwerksbetriebe dar, die angesichts der Krise ohnehin in ihrer Existenz gefährdet sind. Deshalb widersprach der Handwerkspräsident unter anderem der Aussage des Wirtschaftswissenschaftlers Professor Lars Feld, die zunehmende Schwarzarbeit sei kein Problem, sondern ein Ventil, das die Auswirkungen der Krise für die Betroffenen abmildere. „Die Probleme werden dadurch nicht abgemildert, sondern vor der Tür der ehrlichen Betriebe abgeladen“; stellte Peteranderl klar. 

Notwendig ist aus Sicht des Handwerkspräsidenten eine konsequente Bekämpfung der Schwarzarbeit. Hier sorgte in den vergangenen Tagen ein Prüfbericht des Bundesrechnungshofes für Aufsehen, der zu dem Ergebnis kommt, dass die Zusammenarbeit von Zoll und Finanzbehörden bei der Bekämpfung der Schwarzarbeit erhebliche Mängel aufweist. 

Ein weiterer erfolgversprechender Ansatzpunkt ist, die Wettbewerbsposition der regulären Arbeit gegenüber der Schwarzarbeit durch eine Senkung der Steuer- und Abgabenlast zu stärken. Vielversprechend ist vor allem auch eine Verbesserung der Konditionen des Handwerkerbonus, die unter anderem im Rahmen des 9-Punkte-Plans des Bayerischen Handwerkstages für den Weg aus der Krise angemahnt wurde.

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Abteilungsleiter Wirtschaftspolitik und Statistik

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